Hl. Agnes von Prag - Kontemplative Frauenklöster im Bistum Münster

Darstellung der Hl. Agnes im Paulusdom in Münster.

Gedenktag am 02. März

„… und wisse, dass mich die Erinnerung an Dich mit seliger Freude erfüllt und ich dieses Gedenken unauslöschlich auf die Tafeln meines Herzens geschrieben habe, weil ich Dich lieber habe als alle“
Diesen Auszug des Briefes an die heilige Agnes von Prag schrieb die heilige Klara von Assisi kurz vor ihrem Tod, also vor fast 800 Jahren.
Zwei Frauen, die sich nie gesehen oder gehört hatten, verband eine tiefe Freundschaft.
Beide ließen sich von der Armutsidee des heiligen Franziskus anstecken.

Eine be-geist-erte Liebe lebte in Klara und sie gab sie im Gebet und in Briefen an Agnes weiter.
Die tiefe Christusliebe der beiden Frauen machte ihr Leben authentisch. Gestärkt durch die Briefe der heiligen Klara formte Agnes ihr Leben in großer Armut, Bereitschaft, Offenheit und Demut.
Agnes, die die Vermählung mit Kaiser Friedrich II. ablehnte, erspürte den Willen Gottes und fand in Klara eine geistliche Begleiterin. Beide Frauen erkannten im Evangelium die Richtschnur ihres Lebens und verwirklichten das Erkannte. Beide Frauen mussten innerhalb der Kirche um diese neue Lebensform kämpfen. Sie blieben standhaft, ja Klara ermuntert Agnes, nicht von dieser Lebensform abzuweichen, auch wenn ihr „Jemand“ etwas anderes sagt oder von ihr etwas anderes verlangt.

Gehorsam in der Kirche ist ein gegenseitiges Hören. Im Hören aufeinander und im gemeinsamen Tun erschließt sich der Weg.

Durch diese Begegnung, im Miteinander und im Füreinander-Dasein fanden Klara und Agnes froh – über Hunderte von Kilometern voneinander getrennt – tiefe Beziehung und die Kraft, diese Liebe zu leben.

Vielleicht finden wir diese Gedanken aus einem Gedicht von Berthold Brecht wieder:

Was ist das für eine Welt?
„Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Ich will nicht ausrechnen, was es kostet.
Ich will nachdenken, ob es gut ist.
Ich will mit ihm gehen, den ich liebe.
Keinen verderben lassen, auch nicht sich selbst.
Jeden mit Glück erfüllen, auch sich, das ist gut.“

Hl. Agnes von Prag, Klarisse